Marian Krause und Philipp M. Ernst sind „World Class“
Die Sieger des Deutschland-Österreich-Finals bei der Diageo World Class Competition 2015 kommen aus Köln und Ischgl
1 Stadt, 2 Tage, 3 Challenges in drei Bars mit 16 Teilnehmern aus Deutschland und Österreich – das Deutschland-Österreich-Finale der Diageo World Class Competition am 8. und 9. Juni in Köln hat mit Marian Krause (ShakeKings, Köln) und Philipp M. Ernst (Post 67, Ischgl) zwei hochverdiente und hochklassige Gewinner hervorgebracht. Sie meisterten die so unterschiedlich wie anspruchsvollen Herausforderungen am besten und können sich nun auf das Weltfinale im September in Kapstadt freuen, bei dem sie auf Weltklasse-Bartender aus gut 50 Nationen treffen werden.
Marian Krause und Philipp M. Ernst sind Diageos Antwort auf die häufig gestellte Frage: Was macht einen guten Bartender aus? Einige Großwettbewerbe gehen dieser Frage auf den Grund. Die Diageo World Class zählt sicherlich zu den aufwändigsten, abwechslungsreichsten und für die Teilnehmer herausforderndsten Competitions. Allein die Teilnahme am Länder-Finale, die über eine Rezepteinreichung, deren Promotion in der eigenen Bar samt Blindtasting durch einen Juror führte, stellt eine Auszeichnung dar. Und so merkte man den 16 Teilnehmern (zwei haben kurzfristig absagen müssen) deutlich den Stolz an, Teil der „World Class“-Familie zu sein, noch ehe sie sich den drei Challenges stellen durften. Diese Prüfungen verlangten nicht nur verschiedene Skills von ihnen ab, sondern führten die 16 Finalisten auch in drei Kölner Bars. In Fünfer- bis Sechsergruppen aufgeteilt zogen sie quasi von Bar zu Bar, von Challenge zu Challenge, deren Ergebniskombination am späten Abend dann die Sieger 2015 hervorbringen sollte.
Die Challenges im Überblick
The Speed & Taste Challenge:
In der „Divas Bar“ des Savoy Hotel ging es um die Kombination aus Geschwindigkeit und Geschmack – und auch Präsentation. Nach einer zehnminütigen Vorbereitungszeit im Backoffice hatten die Teilnehmer weitere zehn Minuten Zeit, um die beiden Juroren Spike Marchant (World Class Global Brand Ambassador) und Stephan Hinz (Little Link, Köln) von ihren Multitasking-Fähigkeiten zu überzeugen. Die ersten zwei Minuten hatten sie die Möglichkeit, an der ihnen fremden Bar ein passendes Mise en place aufzubauen, in den verbleibenden acht Minuten hieß es: sechs Klassiker der Bargeschichte makellos mixen. Geschmackvoll, sauber, freundlich und schnell. Wer unter 6:30 Minuten blieb, konnte zehn Extrapunkte einheimsen. Doch nur Tempo war durchaus gefährlich. Das geschmackliche Ergebnis ging mit 40 Prozent in die Wertung ein. Wer also schnell, aber nicht gut war, hatte keine Chance. Mike Meinke, Diageo Reserve Brands Ambassador Deutschland: „Bei dieser Challenge merkt man den Unterschied zwischen reinen Showmixern und wahren Arbeitern an der Bar.“
Challenge-Sieger Deutschland: Noureddine Elmoussaoui, The Parlour, Frankfurt
Challenge-Sieger Österreich: Ben Koch, Eberts Bar, Wien
The Glamour Punch Challenge:
Per Livestream ins Internet wurde die Glamour Punch Challenge in der Bar „Little Link“ übertragen. Vor den Augen der beiden Juroren Alex Kratena (Artesian Bar, London) und Bert Jachmann (Heuer, Wien) galt es, die derzeit so angesagte Drinkkategorie der Punches „high-class“ in Szene zu setzen. Diese neu ins Programm aufgenommene Prüfung löste die „Theatre Challenge“ ab, die laut der Organisatoren von Häberlein & Mauerer mit skurrilen Verkleidungen zuletzt etwas „ins Clowneske“ rutschte. Mit selbst angesetzten Zutaten, ausgefallenen Punch Bowls, dazu passenden Gläsern sowie entsprechender Präsentation war die „Glamour Punch Challenge“ sicherlich das optische und geschmackliche Highlight des „World Class“-Finals, das auch entsprechend viele Zuschauer anzog. Es war zudem die einzige Challenge, bei der sich die Teilnehmer mit einem eigens kreierten Rezept präsentieren durften. Im Vergleich zum „Pflichtprogramm“ Speed & Taste also die kreative Kür. Die Fünf-Zutaten-Herausforderung wussten denn auch viele der Bartender eindrucksvoll zu meistern.
Challenge-Sieger Deutschland: Marian Krause, ShakeKings, Köln
Challenge-Sieger Österreich: Philipp M. Ernst, Post 67, Ischgl
The Hospitality Challenge:
Als Clou erwies sich die Aufnahme der ebenfalls neuen Hospitality Challenge in der „Spirits Bar“ (dafür entfiel die alte Market Challenge). Nur wenige Zuschauer waren bei dieser spannendsten Prüfung zugelassen, um das „fragile“ Setting nicht zu stören. Und das sah so aus: Drei Gäste in einer Bar, die von dem Wettbewerbs-Teilnehmer auf höchstem Niveau bewirtet werden mussten. Was so lapidar klingt, erwies sich als komplexe und durchaus tückenhafte Prüfung, denn die Organisatoren hatten einige Störmanöver in der „Spirits Bar“ eingebaut, die von den Bartendern erkannt, beseitigt oder elegant umschifft werden mussten. Nach Betreten der Bar hatte jeder Kandidat zunächst acht Minuten Zeit, um in der Bar eine behagliche Atmosphäre zu schaffen und die Fehler aufzuspüren. Kartons, die mitten im Weg liegen, verstellte Flaschen im Backboard, Papierkram auf dem Tresen, Flackerlicht und so weiter. Es galt, Musik auszuwählen, eine Lichtstimmung zu schaffen und nebenbei ein Bar-Set-up zu schaffen. Nach dieser Vorbereitungszeit standen dann weitere zehn Minuten die Gastgeber- und Mixqualitäten im Fokus. Wird der etwas abseits sitzende Gast (Matthias Koth-Markgraf/Instyle Men) erkannt und womöglich ins Geschehen der beiden anderen Gäste (Klaus St. Rainer/Goldene Bar und Gabriel Daun/Gekkos) integriert? Wie läuft die Kommunikation mit den Gästen? Und wie schafft man es in der Zeit, drei individuell abgestimmte Drinks zuzubereiten? Wir haben Kandidaten gesehen die die gesamte Zeit unter Flackerlicht gearbeitet haben, die sich hoffnungslos „verplappert“ haben und keine Zeit mehr für die Drinks hatten. Wir haben aber auch Kandidaten erlebt, die sogar einen Schreibfehler an der Tafel bemerkt und den Blick fürs Ganze nie aus den Augen verloren haben. Für Diageo Brand Ambassador Mike Meinke zeigt diese Challenge damit den Unterschied zwischen einem guten Headbartender und einem „normalen“ Barkeeper auf, der sich lediglich um seine Drinks kümmern muss. Die Juroren Klaus St. Rainer und Gabriel Daun waren insbesondere von den Darbietungen der drei Starterinnen angetan: „Sie verstehen es eindeutig besser als ihre männlichen Kollegen, eine angenehmen Atmosphäre zu schaffen und sich um viele Details zu kümmern.“ So war es auch kein Wunder, dass diese Einzelchallenge (bei den deutschen Startern) eine Frau gewann.
Challenge-Sieger Deutschland: Anna Lucia Schürmann, Galander, Berlin
Challenge-Sieger Österreich: Philipp M. Ernst, Post 67, Ischgl
Nach einem gemeinsamen Dinner in der Abschlusslocation „The Cage“ löste sich dann gegen 23 Uhr die Anspannung. Die Juroren Alex Kratena und Spike Marchant öffneten die Siegerumschläge und verkündeten gemeinsam mit den Vorjahressiegern Maxim Kilian und Reinhard Pohorec die „World Class“-Generation 2015: Marian Krause und Philipp M. Ernst. Der Rest war Jubel und Champagner!